Dienstag, 17. März 2015

*Rezension* Todesschwestern

Buchtitel: Todesschwestern
Autor(in): Arwyn Yale
Verlag: Amazon Puplishing
Genre: Thriller
Sprache: Deutsch
ASIN: B00P6VXLXQ
ISBN: 978-1477829134
ISBN: 147782913X
Seitenzahl: 176 (Taschenbuch), 177 (eBook, abhängig von Gerät und eingestellter Schriftgröße)
Dateigröße: 871 kb

 

Über den Autor:

Arwyn Yale hat bereits in der Grundschule kleinere Geschichten verfasst. Sie ist absoluter Großbritannienfan und hat ein ganz besonderes Verhältnis zu dem Seebad Brighton, wo die Reihe um den Privatdetektiv Nathan O'Brian spielt. Wenn sie nicht schreibt, wirbelt sie in ihrer Küche zu Ella Fitzgeralds Songs herum und probiert neue Rezepte aus, fotografiert oder stöbert in Buchhandlungen und Antiquariaten.

Besuchen Sie die Arwyn Yale auf ihrer Facebookseite http://www.facebook.com/arwynYale?

Kurzbeschreibung/Klappentext:

Die Presse nannte sie »Die Todesschwestern«. Noelle und Joss waren sechzehn und siebzehn, als sie beschlossen, sich gemeinsam das Leben zu nehmen. Nur Joss überlebte. Ein Jahr später ist sie spurlos verschwunden. Privatdetektiv Nathan O’Brian soll das labile Mädchen finden. Zunächst scheint es sich um die gewöhnliche Suche nach einem fortgelaufenen Teenager zu handeln. Doch schon bald wird klar, dass nichts an dem Auftrag gewöhnlich ist, denn Joss verfolgt ein mörderisches Ziel.

»Todesschwestern« wurde im Juni 2014 erstveröffentlicht. Die lieferbare Ausgabe wurde neu lektoriert und gestaltet.

(Quelle: Amazom)

Kann hier gekauft werden:

Meine Meinung:

Der erste Satz

Ich hatte mein Spiegelbild umklammert, als sie kamen, den silbernen Handspiegel fest an mich gedrückt und mir gewünscht, sie wäre hier und würde mich in den Arm nehmen.

Der ehemalige Polizist Nathan O'Brian übernimmt den Fall von Joss verschwinden. Ihre Tante taucht eines Tages bei ihm in Büro auf, nachdem ihre Nichte verschwunden ist und sie sich Sorgen um sie macht. Was sich zuerst wie ein einfacher Auftrag und die Suche nach einer Ausreißerin anhört entwickelt sich nach und nach zu einem Fall, der mit dem alten Fall von Nathan O'Brian zu tun hat. Ein Vierjähriges Mädchen wurde grausam ermordet und er ermittelte in diesem Mordfall. Doch dieser Fall ist auch der Grund wieso er den Polizeidienst quittierte. Nun scheint er etwas mit Joss und ihrem Verschwinden zu tun zu haben. Doch wie sind diese beiden Fälle miteinander verstrickt? Was steckt hinter Joss Verschwinden? Wieso habt sich ihre Schwester Noelle umgebracht und sie selbst es auch mehrmals versucht? Nathan möchte diese Fragen klären, und den Fall lösen, auch wenn er dabei mit seiner Ex-Kollegin und Ex-Freundin Alessia in die Quere kommen könnte.

Nathan O'Brian ist kein typischer Privatdetektiv, wie man ihn aus anderen klischeehaften Krimis und Thrillern kennt, er ist nicht mehrmals geschieden, raucht nicht, trinkt nicht und kümmert sich zudem um seine Familie. Als Ex-Polizist wird er mit seiner Vergangenheit konfrontiert und dem fatalen Fehler den er begangen hat im Fall des vierjährigen, ermordeten Mädchens. Während er nach Joss sucht, findet er immer mehr Fäden die zusammenlaufen und möchte herausfinden, wie Joss darin verwickelt ist. Aber ihr auch dabei helfen aus dem Schlamassel wieder heraus zu kommen. Selbst wenn es weit über seinen eigentlichen Auftrag hinaus geht, Joss zu finden, so möchte er ihr helfen. Seine sympathische, hilfsbereite aber auch kämpferische Art macht ihn sehr schnell zu einem Protagonisten mit dem man während des Lesens mitfiebert.

Joss hatte vor einem Jahr mit ihrer Schwester Noelle einen Selbstmordpakt beschlossen, doch sie überlebte diesen Versuch. Und nun lebt sie mit dem Gedanken, ihre Schwester im Stich gelassen zu haben. Sie verheimlicht etwas, das ihre Schwester und sie zu der damaligen Tat getrieben hat. Selbst in der Klinik, in der sie behandelt wurde hat sie niemandem davon erzählt und das Geheimnis für sich behalten. Man merkt als Leser das es das Mädchen nicht einfach hatte, und sie stark verletzt wurde. Doch den genauen Grund für ihr Verhalten entdeckt man erst nach und nach gemeinsam mit dem Privatdetektiv. Man beginnt als Leser mit ihr mitzuleiden und möchte sie irgendwie trösten und ihr helfen. Sie ist volljährig und wohnte bei ihrer Tante. Wo sie jedoch abgehauen ist. Diese macht sich Sorgen um ihre Nichte, und da die Polizei ihr nicht weiter helfen kann beauftragt sie Nathan Joss zu finden.

Die Charaktere sind alle keine klischeehaften Krimi- oder Thriller-Charaktere, sondern gut ausgearbeitet und man kann sie sich sehr gut im realen Leben und bildlich vorstellen. Jeder hat seine eigenen Dämonen aus der Vergangenheit und Probleme mit denen sie zu kämpfen haben. Man lernt sie sehr gut kennen, und möchte einfach wissen, wie sie miteinander verbunden sind und die beiden Fälle miteinander verwickelt sind. Zudem man sie wirklich schnell ins Herz schließt, dadurch das sie so gar nicht den gängigen Klischees dieses Genres entsprechen.

Das Cover vermittelt mit seinen grauen Farbtönen eine düstere und mysteriöse Stimmung. Ein kaputter Steg, ein alter und fast zerfallener Pavillon und das Meer sind darauf zu erkennen. Dieses Bild hat einen Bezug zur Handlung, sowohl für den Protagonisten Nathan, als auch für Joss. Durch diesen Bezug passt das Cover sehr gut zum Thriller und man überlegt beim betrachten, was an diesem Ort mit den düsteren, grauen Wolken wohl geschehen sein mag. Der Titel ist durch die rote Farbgebung ein Eyecatcher, der denn Blick des Betrachters auf sich zieht. Man erkennt durch den Zusatz "Ein Fall für Nathan O'Brian" darunter sehr gut, das dieses Buch ein Teil einer Reihe ist.

Arwyn Yale hat einen spannenden und fesselnden, aber auch lockeren und leichten Schreibstil. Man taucht sehr schnell in die Handlung ein und ist von ihr gefesselt. Gleich zu Anfang fängt es brutal und spannend an und man ist sofort mitten drin im Geschehen. So erhält man als Leser schon ein wenig Hintergrundwissen, zu den Geschehnissen von einem Jahr vor der Handlung. An genau den richtigen Stellen schafft es die Autorin den Spannungsbogen anzuheben und einen zum weiter lesen zu bringen. Man kann das Buch nur sehr schwer aus der Hand legen, da man unbedingt wissen will, wie es weiter geht. Besonders da mehrere Handlungsstränge parallel ablaufen und man so auch unter anderem Einblick in das Privatleben des Privatdetektivs erhält. Auch wenn die Geschehnisse in der Handlung erschreckend, brutal und grausam sind, so kann man sich sehr gut einen realen Hintergrund vorstellen und das so etwas wirklich passieren kann. Überall könnte so etwas geschehen und als Schlagzeile in der Zeitung zu lesen sein. Diese realistische Darstellung und die Liebe zum Detail machen den Thriller zu einem Erlebnis mit Gänsehaut. Die Orte der Handlung kann man sich durch die detailreichen Beschreibungen sehr gut vorstellen und es entsteht während des Lesens ein regelrechtes Kopfkino von der Handlung. Daran merkt man auch die Liebe und Verbundenheit von Arwyn Yale zu den englischen Orten und Landschaften der Handlung. Alle Handlungsstränge werden am Ende miteinander verknüpft und die offenen Fragen beantwortet.

Mit "nur" 176 Seiten mag der Thriller "Todesschwestern" einem am Anfang etwas kurz erscheinen, doch gerade in dieser kürze liegt soviel Spannung, das man wirklich schnell von der Handlung gefesselt einen ganzen Abend lang gemütlich auf der Couch verbringt und mit Nathan und Joss mitfiebert. Als Leser rätselt man wer hinter allem steckt, und ich kann nur sagen, ich bin selber wirklich nicht darauf gekommen, wer der wahre Täter ist. Gekonnt wird man dabei immer wieder auf die falsche Fährte gelockt. Es ist bewundernswert, das die Autorin auf den 176 Seiten eine so spannende, schlüssige und detailreiche Handlung entwickelt hat. Auf keiner Seite wirkt es, als wenn zu viele Informationen zusammen gequetscht wurden. Man erfährt als Leser das wichtigste und einige zusätzliche Informationen, so das man entspannt alles verfolgen kann. Ein wirklich gelungener Thriller der spannend, aufregend, fesselnd und voller überraschender Wendungen ist. Nicht nur etwas für Thriller- und Krimi-Fans, sondern für jeden, der einen spannenden Leseabend verbringen möchte.

Der letzte Satz

»Hey! Na warte, meine Kinder werden mich rächen!« Sie lachte. »Ivy, David, Wasser marsch!«

 

Meine Bewertung:

 

1 Kommentar:

  1. Ich lese sehr gerne und dieses Buch fällt dabei genau in mein Beuteschema. Aktuell lese ich leider mehr Fachbücher als alles andere, zwischenrein mal kurz ein Kochbuch oder eine Zeitschrift, aber für richtige Bücher bleibt aufgrund meines bald anstehenden Studienabschlusses nur wenig Zeit. Aber wenn die dann mal wieder vorhanden ist wartet ein gefühlt 10000 Meter hoher SUB auf mich.

    Die Rezension liest sich super, du schreibst toll, gefällt mir :)

    Viele Grüße, Jassy

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