Samstag, 2. Mai 2015

*Rezension* Nah bei mir

Buchtitel: Nah bei mir
Autor(in): Tanja Bern
Verlag: Arunya Verlag
Genre: Liebesroman, Gay Romance
Sprache: Deutsch
ASIN: B00RAFPL2U
ISBN: 978-3958100053
ISBN: 3958100058
Seitenzahl: 318 (Taschenbuch), 310 (eBook, abhängig von Gerät und eingestellter Schriftgröße)
Dateigröße: 2020 kb

 

Über den Autor:

Tanja Bern wurde in Herten geboren und ist dem Ruhrgebiet immer treu geblieben. Durch eine starke Verbundenheit zur Natur und die Liebe für mystische Geschichten entstand bei ihr schon früh, das Bedürfnis zu schreiben. Im Frühling 2008 erschien Tanja Berns Debüt, der Auftaktroman ihrer irischen Fantasy-Buchreihe. Mittlerweile ist sie in verschiedenen Genres tätig und schreibt für verschiedene Verlage. Außerdem ist die Autorin in diversen Anthologien vertreten und veröffentlichte schon mehrere Kurzgeschichten auf dem Literaturportal LITERRA. Wer mehr erfahren möchte oder an kostenlosen Kurzgeschichten interessiert ist, sollte unbedingt auf der offiziellen Homepage der Autorin vorbeischauen: www.tanja-bern.de. Oder auf ihrer Facebook-Fanpage: https://www.facebook.com/pages/Tanja-Bern-Autorin/163705777010075.

Einen Buchtrailer zu ihrem aktuellen eBook "Nah bei mir" findet man hier: http://goo.gl/5OJNeu

Kurzbeschreibung/Klappentext:

Seit ihrer Kindheit träumt Katelyn von einem Mann, der in den Ruinen eines Hauses auf sie zu warten scheint. Als sie bei ihrer Großmutter ein 250 Jahre altes Medaillon mit dem Porträt dieses Mannes findet, kann sie kaum fassen, dass sie ihn plötzlich vor sich sieht. Ihre Großmutter erzählt ihr, dass auf dem Bild der Adlige John McKay abgebildet ist, und vertraut Katelyn seine Geschichte an, die in handgeschriebener Form seit Generationen in Familienbesitz ist. Katelyn taucht tief in seine Erinnerungen ein …

Als John bei einem Ausritt dem Fahrenden Jake O’Malley begegnet, wandelt sich unerwartet sein Leben. Der junge Mann rührt etwas in seiner Seele, dem sich John nicht entziehen kann. In aller Heimlichkeit nähern sie sich einander an und zwischen ihnen entwickelt sich eine tiefe Liebe. Die McKays ahnen zunächst nichts, doch die Beziehung der beiden ist eine Gratwanderung, die alles verändert.

(Quelle: Amazon)

Kann hier gekauft werden:

Meine Meinung:

Der erste Satz

Nebel umwallte die verfallenen Überreste des Gebäudes wie ein Schleier.

Von ihrer Großmutter erhält Katelyn drei Bücher, in denen sie die Geschichte des Mannes liest, von dem sie schon seit Kindertagen immer wieder träumt. Sie lebt mit ihrer Großmutter Fiona zusammen in einem Cottage. Dort zeigt ihr Fiona eines Tages die Truhe mit den drei Büchern und einem Medallion. Die handgeschriebenen Bücher faszinieren Katelyn und sie beginnt sie zu lesen und damit erfährt sie von John, einem jungen Adeligen aus dem 18. Jahrhundert. Er ist verheiratet und trifft eines Tages auf den jungen fahrenden Jake. Dieser Tag verändert sein und Jakes Leben grundlegend, denn er fühlt sich von Jake ungewöhnlich angezogen und kann dies nicht aus dem Weg gehen. Doch steht die Romanze, die sich entwickelt unter keinem guten Stern. Haben John Jake überhaupt eine Chance in ihrer Zeit glücklich zu sein? Und welches Geheimnis hat Katelyns Familie solange gehütet?

John, eigentlich Sir Jonathan McKay ist der 31-jährige Sohn eines Baronets und gehört somit zum Landadel. Seit sieben Jahren ist er ist mit seiner Frau Hellen durch eine arrangierte Hochzeit verheiratet. Da es seinem Vater gesundheitlich nicht so gut geht, hilft er ihm und hat einen Großteil der Aufgaben übernommen das Gut zu verwalten. Seine Familie gehört zwar zum Adel, ist aber nicht so reich, das sie sich keine Sorgen machen müssen. Und John sorgt sich um seine Familie und seine Freunde. Er ist ein junger Mann, der sehr viel Herzensgüte und Wärme besitzt, aber auch schon viel Verantwortung trägt. Man merkt, das er nichts auf die üblichen Konventionen gibt die sonst beim Adel gültig sind. Er ist zu jedem gleichermaßen freundlich, egal ob es ein Dienstmädchen ist, ein Adeliger oder ein einfacher Bauer. Er hat eine ältere Schwester, Deidre, die nicht mit ihrem bescheidenen adeligen Leben wirklich zufrieden ist und lieber mehr Ansehen in der Gesellschaft hätte.

Jake gehört zu den Fahrenden und mit seinen braunen Locken und dunklen Augen fällt er John eines Tages auf. Er und seine Familie haben auf dem Land von Johns Vater ihr Lager aufgeschlagen. Sein Vater Joseph ist der Anführer der kleinen Sippe und jedes Jahr reisen sie auf der immer gleichen Route durch das Land, im Winter in ihr Winterquartier in Cornwall. Mit wenig und sehr bescheiden leben die Fahrenden und Jake kannte seit seiner Kindheit kein anderes Leben, als ein entbehrungsreiches. Durch diese Lebensweise hat er schon früh gelernt wie hart und ungerecht das Leben sein kann, und auch das die meisten Menschen etwas gegen die Fahrenden, oder auch Zigeuner, haben. Mit Pferden kann Jake sehr gut umgehen, sein Hengst Liath ist ihm treu ergeben. Jake ordnet sich seinem Vater unter, der das Oberhaupt der Sippe ist und eines Tages soll Jake sein Nachfolger werden. Seine Schwester, Noirin, die sich mit Heilkräutern und Runen auskennt, sich um die Verletzungen kümmert, sich aber auch Sorgen um Jakes Zukunft macht.

Neben den beiden Protagonisten gibt es noch einigen andren Charaktere, wie Johns Vater oder Johns Ehefrau Helen. Man merkt an jedem der Charaktere, das sie mit zum Detail ausgearbeitet worden sind und sehr lebendig und realitätsnah wirken.

Das Cover wirkt wunderschön und geheimnisvoll mit seinem Motiv auf dem man alte, beschriebene Pergamentseiten sieht. Auf diesen liegt ein Medaillon und ein leicht transparentes rotes Herz deutet eine romantische Geschichte an. Die Schreibfeder ist nur zum Teil am oberen Rand zu erkennen. Nahtlos fügt sich der Titel seiner geschwungenen Schrift in das Cover ein, das ein kleiner, neugierig machender Eyecatcher ist. Durch seinen Vintagelook passt es wunderbar zum Inhalt des Romans und dem 18. Jahrhundert.

Tanja Bern hat einen flüssigen, emotionalen und leichten Schreibstil durch den es recht einfach ist der Handlung zu folgen und in die Geschehnisse abzutauchen. Man kann regelrecht beim Lesen abschalten und den Ereignissen um John und Jake im 18. Jahrhundert folgen, genauso aber auch dem was Katelyn in der Gegenwart entdeckt. Spannend und überaus gefühlvoll werden die Ereignisse im 18. Jahrhundert aus Johns Sicht geschildert. Die Tatsache das gleichgeschlechtliche Liebe im 18. Jahrhundert nicht erlaubt war, macht es zu einem gefährlichen Thema dieser vergangenen Zeit. Die erotischenSzenen werden angedeutet und dies ist etwas, das wirklich passend ist zum Rahmen dem die Handlung spielt. Dadurch bleibt sehr viel Raum für eigenen Vorstellungen. Im Gegensatz dazu wird die Umgebung in der alles spielt sehr detailreich und bildhaft geschildert und man kann sich während des Lesens die wunderbare Landschaft nicht nur vorstellen, sondern fühlt sich als wenn man mitten darin und somit auch bei allem dabei wäre. Es werden auch immer wieder die Ereignisse in der Gegenwart um Katelyn zwischen den einzelnen Abschnitten des 18. Jahrhunderts eingefügt, so dass man in diesen Zwischenkapiteln zusammen mit Katelyn auf die Suche nach dem Geheimnis geht, das sie mit John und Jake verknüpft. Die Illustrationen zwischen den einzelnen Teilen sind wunderschön und lockern das ganze abuch etwas auf, markieren aber auch, wann ein neuer Abschnitt in der Handlung anfängt, ein neues Buch das Katelyn zu lesen beginnt.

"Nah bei mir" ist ein wunderbarer und gefühlvoller Roman mit realistischen und authentischen Charakteren. Die romantische und gefühlvolle Geschichte, sowie die auch enthaltene Spannung unterhalten einen wunderbar während des Lesens und stimmt einen auch nachdenklich. Denn die Themen der gleichgeschlechtlichen Liebe, aber auch der gesellschaftlichen Konventionen und Schichten regen dazu an. Selbst wenn es in einem anderen Jahrhundert spielt, so sind dies auch immer noch in unserer Zeit sehr aktuelle Themen. Man betrachtete so manches nach dem Lesen aus einem ganz anderen Blickwinkel. Gerade die beiden verknüpften Zeitebenen machen den Roman interessant. Ein spannendes, emotionales und dramatisches Lesevergnügen mit einem Ende, dass das Herz berührt.

Der letzte Satz

Hier auf den Hügeln von Westmorland, begann für sie beide ein neues Leben.

Vielen Dank an Tanja Bern und den Arunya Verlag für das Rezensionsexemplar im Rahmen der Blogtour.

 

Meine Bewertung:

 

:) :( :-/ :-* :-O X( :7 :-c ~X(

1 Kommentar:

  1. Das Buch kannte ich noch gar nicht. Klingt interessant :)

    Sag mal, kam dein Gewinn eigentlich an o.O Ich hoffe doch. Der ist schon so lange unterwegs :o

    Lg Anna
    www.the-anna-diaries.de

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