Sonntag, 3. Mai 2015

*Rezension* Ricardas Erbe

Buchtitel: Ricardas Erbe
Autor(in): Christine Lawens
Verlag: Edel:eBooks
Genre: Gegenwartsliteratur
Sprache: Deutsch
ASIN: B00H9BA67K
Seitenzahl: 257 (abhängig von Gerät und eingestellter Schriftgröße)
Dateigröße: 1276 kb

 

Über den Autor:

Geboren 1964 in Saarlouis (Saarland), arbeitete fünfzehn Jahre bei einem Kommunikationsunternehmen. 1993 veröffentlichte ich mein erstes Sachbuch "Aus dem Lot", danach folgte die Mitarbeit bei verschiedenen Tageszeitungen als freie Mitarbeiterin und bis heute als PR-Assistentin.

Kurzbeschreibung/Klappentext:

In der endlosen, hitzeflirrenden Weite Andalusiens mit seinen großen Hazienden und seiner windumtosten Atlantikküste entfaltet sich die wechselhafte Geschichte der mächtigen Familie Alfaro-Sanchez von den späten 1930er Jahren bis in die Gegenwart. Es ist vor allem die Geschichte der Alfaro-Frauen, die die Geschicke der Familie und ihrer Heimat bestimmen. Graciana, die Urgroßmutter, die vor der Säkularisation das Land von Kartäusermönchen übertragen bekommt. Ricarda, die Großmutter, die sich 1938 gezwungen sieht, scheinbar mit dem Franco-Regime zu paktieren, um ihr Land für die Familie zu bewahren. Und schließlich Carmela, Ricardas Enkelin, die unter dramatischen Bedrohungen den Erhalt der Hazienda La Verdad sichert – und dabei auf ihr Herz hören muss.

Es sind schöne, starke Frauen mit unbeugsamem Willen und tiefer Leidenschaft für das Land und die ihnen anvertrauten Menschen und Tiere. Alle haben sie die besondere Gabe, verletzte und traumatisierte Pferde heilen zu können. Und so ist das Schicksal der Alfaro-Frauen für immer aufs Engste mit den Pferden auf La Verdad verwoben...

(Quelle: Amazon und Lovelybooks)

Kann hier gekauft werden:

Meine Meinung:

Der erste Satz

Doña Graciana Alfaro!

Die Frauen der Alfaro Familie haben ein ganz besonderes Talent, sie gehören zu den Menschen, die man als Pferdeflüsterer bezeichnet. Somit ist es kein Wunder, das Carmelas Liebe den Pferden gehört und sie auf der Finca "La Verdad" ihren Vater tatkräftig unterstützt. Die Arbeit mit den edlen Tieren liebt sie und sie hat sich einen guten Ruf erarbeitet. Seit Generationen ist die Finca im Familienbesitz und schon immer haben Pferde eine Rolle gespielt. Doch durch den Tod ihres Vaters muss sie um die geliebte Heimat kämpfen, sich gegen die Pläne ihrer Geschwister wehren. Hinzu kommen dann noch die Träume, in denen sie von ihrer Großmutter Ricarda träumt, die ihr anscheinend etwas Wichtiges mitteilen möchte. Wird Carmela den Kampf gewinnen und die Finca retten? Um was musste ihre Großmutter Ricarda einst kämpfen?

Ricarda ist eine Frau, die stark, aber auch verletzlich ist. Viel zu früh ist sie Witwe geworden und hatte es nicht leicht im bisherigen Leben. Durch das Franco-Regime war es für sie schwer, und alles was ihr geblieben ist, sind die Finca und ihre Tochter, sowie die Liebe zu den Pferden. Dazu hütet sie noch ein großes Geheimnis.

Carmela hat die Gabe ihrer Großmutter Ricarda geerbt, sie kann wunderbar mit Pferden umgehen und diesen helfen. Sie findet den Ursprung weshalb ein Pferd unruhig und nervös ist, sich nicht mehr normal verhält und hilft den Tieren wieder ein zu heilen. Doch nicht nur das verbindet sie mit der Großmutter, nein auch Carmelas geliebter Mann ist zu früh verstorben. Nach dem Tod ihres Vaters kämpft sie zudem um das Land ihrer Familie und ihr zu Hause, um das was ihre Großmutter aufgebaut hat. Carmela wächst an dieser Aufgabe und beweist sehr viel Mut und Stärke. Sie lässt sich nicht so leicht abschrecken und einschüchtern, sondern weiß sehr genau was sie möchte, auch wenn es aussichtslos erscheint.

Auf dem Cover sieht man im Hintergrund ein Gebäude, das einen an ein andalusisches Haus erinnert, jedoch keines das man als kleine Farm ansehen kann, sondern schon etwas pompöser. Im Vordergrund sieht man nur noch einen Teil eines roten Kleides, da scheinbar eine Frau aus dem Bild verschwindet. Alles was man sieht ist dieser flatternde, wallende Rest des Kleides. Es erinnert aber auch an das Kleid einer Flamenco Tänzerin, die gerade herumwirbelt. Alles in alle lässt das Motiv des Covers auch ein wenig Urlaubsfeeling aufkommen und passt vom Thema her sehr schön zu Andalusien. Der Titel sticht mit seinem roten Schriftzug genauso hervor, wie der rote Stoff des Kleides. Beides zieht die Augen des Betrachters auf sich und sind die Eyecatcher des Covers, aber auch die vielen kleinen Details im Hintergrund führen dazu das man jedes Mal etwas Neues beim Betrachten entdeckt. Ich hätte mir nur bei dem Cover einen etwas stärkeren Bezug zum Inhalt des Romans gewünscht, in dem ja Carmelas Familie, die Pferde und die Finca im Focus stehen. Ansonsten ist es ein wunderschönes Cover.

Die Charaktere sind wirklich gut ausgearbeitet, nur manchmal scheint die Carmela als eine der beiden Protagonistinnen sprunghaft zu sein. Man fühlt sich dadurch manchmal beim Lesen aus der Bahn geworfen und braucht etwas um zu verstehen wieso sie auf einmal so schnell ihre Handlungsweisen und Meinungen geändert hat. Man schließt sie aber dennoch schnell in sein Herz und fürchtet mit ihr zusammen um die Finca.

Christine Lawens hat einen flüssigen, leichten, bildhaften und mitreißenden Schreibstil. Die seltenen, aber dafür detaillierten Landschaftsbeschreibungen sorgen dafür das man sich die andalusischen Berge und das Meer wunderbar vorstellen kann. Die historischen Details Wirken gut recherchiert, wenn man als Leser ein wenig vermisst mehr Details über die anstrengenden Zeiten des Franco-Regimes zu erfahren. Dafür ist es der Autorin wunderbar gelungen, die beiden Zeitebenen und Erzählstränge zu verknüpfen. Abwechselnd verfolgt man Carmelas Kampf in der Gegenwart um die Finca und ihre Erlebnisse, aber auch Ricardas Vergangenheit, wie sie nach dem Tod ihres Mannes die Finca führt in einer Zeit in der man nicht auf der falschen politischen Seite stehen sollte. Immer wieder gibt es überraschende Wendungen und man rätselt mit um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Durch die zwei Erzählstränge erfährt man einiges früher als Carmela, wird aber such ihn und wieder auf die falsche Fährte gelockt. Am Ende werden die beiden Zeitebenen wunderbar verknüpft und ergeben ein Ganzes, so dass was das Geheimnis angeht, nichts offen bleibt.

Zwei starke Frauen stehen definitiv im Mittelpunkt der Handlung von "Ricardas Erbe". Auch wenn Männer immer mal wieder der Mittelpunkt der Handlung sind, so sind es doch definitiv die Frauen die im Mittelpunkt stehen und für das Kämpfen, das ihnen wichtig ist. Eine spannende Familiensaga um zwei starke Frauen! Pferde, ein Familiengeheimnis, ein wenig Mystik, wunderbare Landschaften und ein historischer Hintergrund, wer all dies liebt, für den ist dieser Roman empfehlenswert.

Der letzte Satz

Das Kreuz steht fest, während die Welt sich dreht.

Vielen Dank an Christine Lawens und den Edel:eBooks Verlag für das Rezensionsexemplar.

Meine Bewertung:

 

:) :( :-/ :-* :-O X( :7 :-c ~X(

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