Samstag, 12. Juli 2014

*Rezension* Wanderer durch die Zeiten

Buchtitel: Wanderer durch die Zeiten
Autor(in): Anja Buchmann
Verlag: neobooks Self-Publishing
Genre: Fantasy
Sprache: Deutsch
ASIN: B00JYOP7DS
Seitenzahl: 254 (abhängig von Gerät und eingestellter Schriftgröße)
Dateigröße: 347 kb

 

Über den Autor:

Leider keine Informationen gefunden, auch keine Kurz-Vita auf ihrer Seite anjabuchmann.blog.de.

Kurzbeschreibung/Klappentext:

Die Bruderschaft aller Zeitenwanderer sieht sich erstmals mit einer weiblichen Zeitreisenden konfrontiert, der Studentin Marie, die im Berlin der Gegenwart lebt.

Viel Zeit bleibt ihr nicht, sich mit ihrer Gabe vertraut zu machen, denn schon findet sie sich in einem Kampf um die Zukunft der Welt wieder. Welche Opfer ist sie bereit, für die Menschheit zu bringen?

(Quelle: Amazon)

Kann hier gekauft werden:

Meine Meinung:

Der erste Satz

„Gideon, komm essen."

Zuerst, mir viel es etwas schwer, diese Rezension zu schreiben, da ich bei diesem Buch zwiegespalten war. Doch dazu dann innerhalb der Rezension mehr.

Marie ist eines Nachmittags im Park unterwegs, möchte sich sich ein wenig erholen, schon seit einiger Zeit plagen sie Träume, die zu realistisch sind, um normale Träume zu sein. Sie möchte sich auf ihrer Decke nur ein wenig ausruhen, und schließt die Augen. So ist es für sie ein ziemlicher Schock, als sie ihre Augen wieder öffnet und ein junger Mann neben sich entdeckt, der ihr erzählt, er wäre Mitglied einer Bruderschaft von Zeitwanderern und Marie besäße auch diese Fähigkeiten. Er sei nun hier um sie zu rekrutieren und zu unterrichten. Seine Bruderschaft sieht sich das erste Mal in ihrer jahrhundertelangen Geschichte mit einer weiblichen Zeitwanderin konfrontiert. Hat sie zudem etwas mit den geheimnisvollen Vorgängen zu tun, als der Zeitenwanderer, der sie unterrichten soll, den Kontakt zur Bruderschaft verliert und diese auf einmal eingesperrt sind im Raum der Nichtzeit? Wie wird sich dies auf sie Vergangenheit und die Zukunft auswirken? Wird die Welt sich verändern? Und wer ist der fremde, andere Zeitenwanderer, der die Vergangenheit zu verändern versucht?

Marie in unserer Gegenwart in Berlin und kellnert dort in einem Café. Sie wird von Träumen geplagt, die ihr real erscheinen. Sie hat sich langsam an diese Alpträume gewöhnt, die sie zwar nicht ständig, aber dennoch regelmäßig heimsuchen. Sie ist eigentlich eine normale, junge Frau, bis zu dem Tag, an dem James bei ihr auftaucht und ihr erklärt, sie wäre eine Zeitwanderin.

James lebt schon sehr lange, auch wenn er äußerlich ein junger Mann ist. Er stammte aus einer anderen Zeit als Marie und ist vor ihr der jüngste Zeitreisende. Er wurde vom Oberhaupt der Bruderschaft, Alexander, in London gefunden und ausgebildet. Das biologische, äußerliche Alter ist nicht sein wahres Alter, da er als Zeitwanderer anders altert, als normale Menschen. Über Marie, und damit die erste weibliche Zeitwanderin, ist er mehr als nur erstaunt, aber schnell möchte er sie beschützen und immer wieder vermutet man als Leser, das er mehr für sie empfindet, als nur ihr Lehrer zu sein.

Gideon ist der dritte Zeitwanderer, der sich frei bewegt, nachdem alle anderen im Raum der Nichtzeit eingesperrt sind. Er hat seine eigenen Beweggründe um Ereignisse in der Vergangenheit zu verändern. Doch welche Konsequenzen er damit in der Gegenwart auslöst, scheint er ganz genau zu wissen. Marie und James kommen ihm langsam aber sicher auf die Spur, und auch seinen Beweggründen. Man kann sagen, er ist der Bösewicht, auch wenn er es anders sieht.

Die Charakter haben zwar alle ihre Eigenschaften, an denen sie klar unterscheiden werden können, dennoch fehlt es ihnen noch an Tiefe. So wirken die Nebencharakter etwas oberflächlich und lieblos ausgearbeitet, und auch bei den Protagonisten fehlt noch das ein oder andere, damit sich der Leser mit ihnen identifizieren kann, um mit ihnen mitzufühlen, mitzuleiden und mitzufiebern.

Das Cover wirkt klar und einfach, man sieht den unterenTeil einer Sanduhr im Hintergrund, aus deren Sand eine Wüste mit Dünen entsteht. Auf den Sanddünen des Sandes ist die kleine Silhouette eines Menschen zu sehen, der in Richtung der Sanduhr wandert. Der Titel und Autorenname sind gut lesbar auf einem dunkleren Bereich der Sanddünen zu sehen. Wirklich mit dem Inhalt läßt sich das Cover nicht identifizieren, wenn man nicht die Sanduhr als solche erkennt, sondern erst nur die Wüste sieht und die kleine menschliche Silhouette. Ein wenig mehr Symbolik wäre hier ratsam gewesen, um das Auge des Betrachters auf sich zu ziehen und neugierig auf den Inhalt zu machen.

Der Schreibstil ist anfangs gewöhnungsbedürftig, doch zum Charakter James eher passend als zur Protagonistin Marie. Bei James läßt sich die gestelzte und überlegte Wortwahl eher erklären, da er ja aus einer anderen, längst vergangenen Zeit stammt, jedoch nicht bei Marie. Hier wäre ein modernere, lockerer Sprachstil die bessere Wahl gewesen. Man kommt aber nach einer Weile dann doch gut rein in das Buch, und könnte es auch flüssig lesen, wären da nicht immer wieder diese Rechtschreib- oder Grammatikfehler die den Lesefluss unterbrechen. Als Leser gerät man so immer wieder ins Stocken, da man erst überlegen muss, wie dieser eine Satz gemeint ist. Zudem ist es kompliziert den vielen Theorien und Erklärungen über die Zeitreisen zu folgen und diese zu verstehen. Es mag nicht schlecht sein, wenn einem als Leser von der Autorin ihre Version des Zeitreisens erklärt wird, aber ohne die langatmigen Erklärungen und mit etwas mehr Spannung würde es mehr Spaß machen beim Lesen. Man kommt sich eher vor, als wenn man ein Sachbuch liest, als einen Roman, da die Würze etwas fehlt. Immer wenn Spannung aufgebaut wird, und man weiter lesen will, folgt eine lange Erklärung über das Zeitreisen, die den Spannungsbogen wieder nach unten zieht. Zum Ende hin ändert sich dies dann und dann, macht es einem als Leser wirklich Spaß, das Buch zu Ende zu lesen.

Die Ideen, Charaktere und Umsetzung sind wirklich gelungen, doch es fehlen noch die Spannung, kleinen Details, wie Beschreibungen der Personen, der Umwelt und einigem anderen, damit es den Leser richtig hineinzieht in die Welt der Zeitenwanderer. Genügend Potenzial währe vorhanden um daraus einen fesselnden Roman zu machen, und auch die etwas störenden Rechtschreibfehler zu entfernen, die hier leider wirklich auffällig sind. Normalerweise überlese ich so etwas ja immer beim Lesen, wenn ich von dem Buch gefesselt bin, doch hier sind sie mir aufgefallen. Die Handlung endet mit einem Cliffhanger und ist nicht völlig abgeschlossen, so dass die Vermutung nahe liegt, das es mit Maries Geschichte noch nicht zu Ende ist und es eventuell einen zweiten oder weitere Bände geben wird. Eigentlich ist "Wanderer durch die Zeiten" ein Fantasy Buch mit viel Potenzial, das mit guten Ideen punktet jedoch fehlt noch das gewisse Etwas, das es zu einem wahren Lesegenuss macht.

Der letzte Satz

Und wenn es den Rest seines Lebens in Anspruch nähme.

Vielen Dank an Anja Buchmann für das Rezensionsexemplar

 

Meine Bewertung:

 

 

:) :( :-/ :-* :-O X( :7 :-c ~X(

2 Kommentare:

  1. Hallöchen :)
    Schöne Rezi ich muss dir sagen mir gings genauso wie dir mit diesem Buch
    Liebe Grüße
    Jeanne

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hi Jeanne,

      ich hab wirklich lange gebraucht, bis ich die richtigen Worte hatte, denn irgendwie waren da viele Stolpersteine beim Lesen drin.. :) Aber schön, dass es nicht nur mir so ging. :)

      Liebe Grüße
      Babs

      Löschen

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