Samstag, 28. März 2015

*Rezension* Insel der blauen Gletscher

Buchtitel:Insel der blauen Gletscher
Autor(in):Christine Kabus
Verlag:Bastei Lübbe
Genre:Gegenwartsliteratur, Historischer Roman
Sprache:Deutsch
ASIN:B00K51EWVC
ISBN:978-3404171545
ISBN:3404171543
Seitenzahl:624 (Taschenbuch), 625 (eBook, abhängig von Gerät und eingestellter Schriftgröße)
Dateigröße:281 kb

 

Über den Autor:

Ende 1964 wurde ich in Würzburg geboren, ging in Freiburg zur Schule und studierte in München und Heidelberg Germanistik und Geschichte.

Als Regieassistentin und Dramaturgin arbeitete ich an verschiedenen Theatern, bevor ich 1996 nach München und in die Film- und Fernsehbranche wechselte.

2003 machte ich mich als Drehbuchautorin selbstständig und schrieb für diverse Fernsehserien, bevor ich mich 2011 an meinen ersten Roman wagte.

Nach wie vor betreue ich als Lektorin die Projekte anderer Autoren und bin als Dozentin bei der Drehbuchwerkstatt TopTalente tätig. Zum Theater zieht es mich auch immer wieder, zuletzt als Regisseurin bei einer freien Theatergruppe.

Schon als Kind zog mich der hohe Norden, den ich zunächst durch die Bücher von Astrid Lindgren und Selma Lagerlöf kennenlernte, in seinen Bann. Vor allem die ursprüngliche, mythische Landschaft Norwegens beflügelte meine Phantasie. Ich begann, die Sprache zu lernen und mich intensiv mit der Geschichte Norwegens zu beschäftigen. Meine Romane widmen sich diesem faszinierenden Land.

Kurzbeschreibung/Klappentext:

Zwei Frauen, eine atemberaubende Landschaft und ein dunkles Geheimnis, das hundert Jahre unter dem Eis verborgen lag.

Spitzbergen, 2013. Um für eine Reisereportage zu recherchieren, begibt sich die Journalistin Hanna auf den einsamen Archipel jenseits des Polarkreises. Dort lernt sie den Polarforscher Kåre Nybol kennen, dessen humorvolle Art ihr sogleich sympathisch ist. Gemeinsam erkunden sie die einzigartige Landschaft Spitzbergens - und kommen sich dabei allmählich näher. Doch als sie eine längst verlassene Bergbausiedlung am Kongsfjord besichtigen, macht Hanna im geschmolzenen Gletschereis einen grausigen Fund, hinter dem sie eine spannende Story wittert. Gemeinsam mit Kåre taucht sie tief in die Vergangenheit des entlegenen Archipels ein...

Ruhrgebiet, 1907. Statt dem Wunsch ihrer Eltern zu folgen und sich einen Ehemann zu suchen, schließt die burschikose Emilie einen Pakt mit ihrem jüngeren Bruder Max: Sie wird an seiner Stelle an der geplanten Arktisexpedition teilnehmen. Als Mann verkleidet schließt sie sich der Expeditionsgruppe an. Doch schon bald ahnt sie, dass sie nicht die einzige ist, die etwas zu verbergen hat. Ganz offensichtlich nehmen die Männer aus ganz unterschiedlichen Motiven an der Reise teil - und mindestens einer von ihnen hütet ein dunkles Geheimnis, dessen Aufdeckung er um jeden Preis zu verhindern sucht...

(Quelle: Amazon)

Kann hier gekauft werden:

Meine Meinung:

Der erste Satz

Der Vorhang hob sich und gab den Blick frei auf mehrere Paare, die zu den Klängen eines Walzers unter einem riesigen Kristallkronleuchter tanzten.

Hanna hat ihren Beruf als Reisejournalistin zu Gunsten ihres Mannes und ihrer Familie vor Jahren aufgegeben. Die fernen Länder, die Eindrücke die sie sammeln konnte, all dies vermisst sie als nun nach vielen Jahren der Ehe alle Kinder das Nest verlassen haben und auch noch ihr Mann sie sitzen lässt. Erst geschockt von dieser Tatsache macht sie sich dann auf, um wieder in ihren alten Beruf einzusteigen. Doch es gibt lediglich nur einen freien Auftrag bei ihrem früheren Arbeitgeber, der sie statt in die warmen, sonnigen, südlichen Gefilde zu führen, nach Norwegen schickt. Noch weiß sie nicht, wie sie einen begeisternden Artikel über ein Land schreiben soll, das bei den meisten vor allem wegen seiner Kälte und der langen Dunkelheit bekannt ist. Doch Hanna lässt sich nicht davon abschrecken und entdeckt ziemlich schnell wie faszinierend und wunderschön dieses Land ist und das auch seine Bewohner ganz anders sind, als allgemein bekannt ist.

106 Jahre vor Hannas Reise nach Norwegen macht sich eine junge Frau auf, die gleichen Orte wie sie zu besuchen. Emilie hat einen mutigen Entschluss gefasst und möchte ihrem Bruder helfen. Anstelle von Max begibt sie sich auf die Reise zu einer Expedition. Sie nimmt seinen Platz ein bei einer Arktisexpedition zu der sein Professor den jungen Studenten schickt. Sie selbst sieht es auch zusätzlich als eine Chance an den gesellschaftlichen Zwängen zu entfliehen und einmal richtig frei sein zu können. Ihr Bruder traut sich selbst nicht zu, die Expedition durchzustehen, macht sich aber auch Sorgen um Emilies Wohl. Das Max Ängste nicht unbegründet gewesen sind, wie Emilie sehr bald fest stellen muss, denn durch einige Umstände dauert ihre Reise länger als geplant. Und nicht alle Expeditionsteilnehmer haben friedliche und wissenschaftliche Absichten. Zudem sie auch noch verkleidet als ihr Bruder Max schaffen muss, den Schein eines jungen Mannes aufrecht zu erhalten. Was als ein kleines Abenteuer und eine Studienfahrt begann entwickelt sich für Emilie zu einer gefährlichen Reise. Welche gefährlichen Geheimnisse verbergen die anderen Teilnehmer der Expedition?

Hanna 45 Jahre alt, Mutter zweier Kinder denkt das ihr Leben eigentlich harmonisch verläuft. Sie bringt ihren Sohn zum Flughafen und verabschiedet sich von ihm, das letzte Kind verlässt das elterliche Nest. Sie freut sich darauf nun die Zeit mit ihrem Mann zu genießen, vielleicht zusammen auf Reisen zu gehen. Mal aus Sulzbach-Rosenberg wieder heraus zu kommen. Doch ihr Mann hat es anders geplant und lässt sie sitzen, reist mit einer Jüngeren um die Welt. Nach dem anfänglichen Schock und dem Zuspruch ihres besten Freundes Heiko beschließt Hanna jedoch ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und wieder in ihren alten Beruf als Reisejournalistin einzusteigen. Ihre alte Redaktion bietet ihr die Chance für eine Reportage nach Spitzbergen zu fliegen. Hanna findet dort nicht nur den Weg in ein neues Leben, sondern auch spannende Geheimnisse aus der Vergangenheit.

Emilie, gerade 21 geworden, fühlt sich durch die gesellschaftlichen zwänge in ihrer Zeit in die Enge getrieben. Sie möchte frei sein, die Welt bereisen, Abenteuer erleben. Doch für eine junge Frau im Jahr 1907 ist es unschicklich sich so zu benehmen und solche Wünsche zu äußern. Ihre Eltern sind nicht begeistert von Emilies "wildem" Wesen, sondern wünschen sich, das sie sich zu einer schicklichen, jungen Dame entwickelt und eine gute Partie macht. Doch ungestüm, spontan und lebensfroh wie sie ist stürzt sie sich lieber bei der sich bietenden Gelegenheit in ein großes Abenteuer. Sie verkleidet sich als ihr Bruder Max und bricht als er zu einer Expedition in Richtung Arktis auf. Welchen Mut Emilie besitzt, zeigt sich in ihrer Rolle als Max, wo sie auch Anerkennung erntet und in gefährlichen Situationen mit zupackt und ihren "Mann" steht. Nur der mürrische und verschlossene Arne bleibt ihr ein Rätsel, da sie nicht weiß, was sie von ihm halten soll.

Die Nebencharaktere die aus bunt gemischter Nationalität bestehen und die Protagonistinnen sind detailliert und liebevoll ausgearbeitet. Es dauert nicht lange und man fiebert und fühlt mit ihnen, ja möchte an manchen Stellen Hannas Tochter Mia am Kragen packen und ihr sagen, das sie sich beruhigen soll. Man bekommt Angst um Emilie, die in gefährliche Situationen gerät. Man merkt mit wie viel Liebe zum Detail diese ausgearbeitet sind.

Das Cover mit seinem traumhaften Bild eines Fjords und dem Husky in der unteren, rechten Ecke ist ein wahrer Eyecatcher. Man sieht die Berge, das Eis und fühlt sich in die Atmosphäre des Romans hineinversetzt. Der Titel in seinem blauen Farbverlauf passt sehr gut zu der Farbgebung des Hintergrundes und befindet sich im oberen Bereich, wo der Himmel des Bildes ist. Somit wird der Gesamteindruck, den dass malerische Motiv vermittelt durch nichts gestört. Ein Cover das neugierig macht und zum Kauf animiert, da es einfach, subtil und doch traumhaft ist. Das gleiche Motiv gibt es zudem hinten im Buch zum ausklappen und auch abtrennen als Postkarte. Wobei ich persönlich es zu schade finde um es rauszutrennen und zu versenden. Wenn man das Buch gelesen hat so findet man in dem Motiv auch einiges, das in der Handlung auftaucht. Die einzige Gefahr ist, das man dieses traumhafte und stimmige Cover die ganze Zeit betrachtet und dabei völlig vergisst weiter zu lesen. Laufen die beiden Handlungsstränge zu Beginn noch parallel ab, so verknüpfen sie sich zum Ende hin immer mehr miteinander und wie diese beiden Zeitebenen am Ende dann zusammenhängen ist spannend und unvorhersehbar.

Der Schreibstil von Christine Kabus ist wunderbar flüssig, spannend und abwechslungsreich. Mit geradezu traumhaft malerischen und bildhaften Details schildert sie die Umgebungen in denen sich die Handlung abspielt. Die beiden Handlungsstränge von Hanna und Emilie sind mit interessantem und detailreichem Hintergrundwissen angereichter. Die Handlung wird abwechselnd in zwei Zeitsträngen erzählt und jedes Kapitel endet mit einem kleinen Cliffhanger, so das man unbedingt wissen möchten, wie es weiter geht. An den wunderbar geschilderten Schauplätzen historischen, wie auch technischen Informationen, merkt man wie viel Mühe sich die Autorin für die Recherche und Ausarbeitung verwendet hat. Neben Spannung und Dramatik kommt auch etwas Romantik in der Handlung auf und die überraschenden Wendungen sorgen dafür das man nur so von Kapitel zu Kapitel fliegt.

Der Roman "Insel der blauen Gletscher" hat eine wunderbare, spannende Handlung die einen als Leser in ihren Bann zieht. Man merkt bei jeder Seite die man liest die Liebe der Autorin zum Land Norwegen, seiner Geschichte und seinen Bewohnern. Die Charaktere wachsen einem schnell ans Herz, da sie authentisch und lebensnah wirken. Durch die geschickten Perspektivenwechsel zwischen Hannas und Emilies Handlungssträngen kommt kein einziger Moment auf, in dem man nicht weiterlesen möchte. Der Roman ist für jeden etwas, wo gerne Gegenwartsliteratur liest, aber auch Fans von historischen Romanen werden sich hier wohl fühlen, genauso wie alle die sich für die Arktis und Norwegen interessieren. Spannende und unterhaltsame Lesestunden sind garantiert. Für mich wird dies nicht der letzte Roman gewesen sein, den ich von der Autorin gelesen habe.

Der letzte Satz

"Werdet glücklich!"

 

Meine Bewertung:

 

:) :( :-/ :-* :-O X( :7 :-c ~X(

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